Smarte Baukultur

Was ist eine Baufirma?

Menschen, die in Deutschland ein Haus bauen möchten, sind zwingend auf die Zusammenarbeit mit einer Baufirma angewiesen. Doch was genau ist eine Baufirma und welche Tätigkeitsfelder deckt sie ab? Der folgende Ratgeber soll die wichtigsten Fragen beantworten. Es handelt sich dabei um ein Unternehmen aus der Bauwirtschaft. Die Baufirma erbringt nicht nur die verschiedenen Arbeiten aus dem Hoch- und Tiefbau, sondern auch alle Leistungen aus dem Bauwesen. Mit Bauleistungen sind Arbeiten zur Herstellung, Instandhaltung oder der Änderung von Bauwerken gemeint. Der Umfang der erbrachten Leistungen bestimmt in Deutschland die Art der Baufirmen, welche sich unterscheiden in Fachunternehmen, die nur für ein Gewerk mit dem entsprechenden Know-how zuständig sind, der Generalunternehmer, der sich um alle Gewerke kümmert und Totalunternehmen, die auch die Planungen übernehmen. Zusätzlich gibt es Subunternehmen, die von einer Baufirma beauftragt werden, spezielle Leistungen zu übernehmen.

Wichtige Infos in der Kurzübersicht

  • Was ist unter Koordination und Qualitätssicherung zu verstehen? Rund um den Bau kümmern sich die Bauunternehmen nicht nur um die reibungslose Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, sondern sie überprüfen auch die Qualität der Leistungen, um sicherzustellen, dass das Haus fristgerecht und ohne größere Probleme fertiggestellt wird.

  • Vertragsgestaltung und rechtliche Absicherung: Baufamilien sollten sich auf keinen Fall zu einer Unterschrift drängen lassen. Im Vorfeld ist es wichtig, sich über alle Vertragsklauseln zu informieren und im Zuge dessen auch die Gewährleistung zu regeln. Nur so sind Baufamilien beim Hausbau auf der sicheren Seite.

  • Nachhaltigkeit und Innovation: Bei der Auswahl des Bauunternehmens für das neue Haus sollten Baufamilien unter anderem auch Wert  auf den Einsatz von nachhaltigen Materialien sowie modernen Bauweisen legen. So lassen sich die rechtlichen Anforderungen leichter erfüllen und es können spezielle Fördermittel beantragt werden.

Aufgaben einer Baufirma

Üblicherweise haben sich Baufirmen auf den Hoch- und Tiefbau sowie auf bestimmte Bauleistungen spezialisiert. In ihrem Fachbereich sind sie für die Errichtung von Häusern und anderen Bauwerken sowie für deren Instandhaltung bzw. Instandsetzung verantwortlich. Des Weiteren zählen bauliche Veränderungen sowie das Entfernen von alten Bauwerken zu den Aufgaben.

Die Baufirma kümmert sich beim Hausbau neben der Projektplanung auch um die nötigen Genehmigungen, die Ausführungsplanung sowie die Bauausführung und am Ende die Bauabnahme. Gemeinsam mit der Baufamilie und dem Architekten bildet sie eine Art Schnittstelle zwischen allen Baubeteiligten und Mitarbeitern. Zusätzlich ist die Firma auch für das Koordinieren auf der Baustelle zwischen den einzelnen Gewerken sowie der Baustellenlogistik verantwortlich.

Warum eine Baufirma beauftragen?

Das Bauunternehmen verfügt unter anderem über ausreichend Fachwissen und Erfahrung, wenn es um die Planung und Durchführung der verschiedenen Bauprojekte geht. Dies führt wiederum zu einer höheren Bauqualität, von der alle Beteiligten profitieren.

Bauunternehmen kümmern sich um die komplette Projektkoordination. Dies bedeutet, dass sie sich um die gesamte Organisation inklusive der Koordination der einzelnen Gewerke kümmern, um so einen reibungslosen Bauablauf zu garantieren. Für die Baufamilie bedeutet dies eine Zeit- und Kostenersparnis beim Bau des Hauses, denn aufgrund der professionellen Planung und Ausführung kommt es in der Regel nicht zu Verzögerungen oder zu Mehrkosten.

Des Weiteren profitieren Baufamilien von der rechtlichen Absicherung, wenn Bauunternehmen sich um den Hausbau kümmern, denn sie sind bestens mit den wichtigen Bauvorschriften vertraut und können so die gesetzlichen Anforderungen leichter einhalten.

Kommt es nach dem Bau zu Mängeln oder sonstigen Problemen am Haus, greift die Gewährleistungspflicht der Baufirma, sodass Baufamilien einen festen Ansprechpartner haben und sich nicht selbst kümmern müssen.

Im Vergleich zum Bauherr haben Bauunternehmen nicht nur besseren Zugang zu den verschiedenen Ressourcen, sondern haben beim Einkauf der Baumaterialien oftmals auch bessere Konditionen, die sie an die Baufamilie weitergeben können. Gleichzeitig können für alle anfallenden Tätigkeiten auf der Baustelle qualifizierte Fachkräfte eingesetzt werden.

Die Rolle der Baufirma im Hausbau

Beim Hausbau gibt es eine Reihe von Bauphasen, an denen die Bauunternehmen beteiligt sind. Wir haben dazu recherchiert.

Im Rahmen der Planungsphase werden die kompletten Weichen für den Hausbau gestellt. Je nach Vertrag kümmert sich das Bauunternehmen schon um den Kaufvertrag für das benötigte Grundstück. Im Anschluss daran werden die Ideen der Baufamilie in ein Modell übersetzt, sodass Architekten sich mit der Vorplanung und der Erstellung der Baupläne beschäftigen können. In diesem Zusammenhang werden auch die nötigen Baugenehmigungen eingeholt.

Die darauffolgende Bauphase unterteilt sich in den Rohbau für das neue Haus, bei dem die äußere Hülle erstellt wird. Weiter geht es mit dem Innenausbau, sodass das Haus wohn- und nutzbar gemacht werden kann. Eine Vielzahl von Gewerken ist an dieser Bauphase beteiligt. Neben der Organisation der Gewerke kümmert sich das Bauunternehmen auch um die sorgfältige Überwachung der Leistungen.

Nach Fertigstellung geht es an die Bauabnahme, die in zwei Phasen verläuft. Es beginnt mit der Begehung der Handwerker zu den verschiedenen Gewerken, umso eventuelle Baumängel zu entdecken, zu protokollieren und diese im Anschluss zu beseitigen. Erst danach erfolgt die behördliche Bauabnahme. Das zuständige Bauamt überprüft dabei, ob die gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden. Erst wenn dem so ist, wird das Haus freigegeben und darf von den Menschen bezogen werden.

Worauf sollte man bei der Wahl der richtigen Baufirma achten?

Bei der Wahl der Baufirma müssen ein paar wichtige Aspekte beachtet werden. Zu den Qualitätsmerkmalen eines guten Bauunternehmens zählen neben Zertifikaten und Referenzen anderer Kunden auch die Erfahrung und die Zuverlässigkeit sowie die regionale Marktkenntnis.

Baufamilien sollten sich in jedem Fall verschiedene Angebote einholen, umso die Leistungen zu vergleichen. Sicherlich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht unwichtig, sollte aber nicht das einzige Kriterium für eine Entscheidung sein. Ebenso wichtig sind die Vertragsgestaltung sowie der Kundenservice, wenn Baufamilien Fragen und dergleichen haben. Und last but not least sollte das Bauunternehmen stets bemüht sein, Termine einzuhalten, denn durch eine Bauverzögerung kann es zu schwerwiegenden Problemen für die Baufamilie kommen.  

Wie finde ich eine gute Baufirma?

Diese Frage stellen sich viele Baufamilien. Bei der Recherche haben sie bestimmt schon die eine oder andere Werbung in Tageszeitungen oder im Internet gefunden. Viele Bauunternehmen werden mit Fotos von Referenzobjekten. Für eine endgültige Entscheidung ist dies aber leider nicht ausreichend. Wenn möglich, sollten Baufamilien sich die Referenzobjekte und/oder andere Projekte anschauen und mit den Hausbesitzern über deren Erfahrungen mit dem Generalunternehmer sprechen. Nur so können sie sich ein erstes Bild vom Unternehmen machen.

Bei der Wahl nach einem geeigneten Bauunternehmen stellen in Deutschland Zertifizierungen und Qualitätssiegel eine erste Orientierung dar. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang das QDF-Siegel für die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau e.V.. Ebenso wichtig sind aber auch Mitgliedschaften in anerkannten Bauverbänden wie zum Beispiel BDF oder Bundes-Gütegemeinschaft.

Haben Bauherren sich für ein Unternehmen entschieden, sollten sie darauf achten, wie ausführlich die persönliche Beratung ist und wie die Kommunikation zwischen allen Beteiligten am Bau gehandhabt wird. Der Ansprechpartner des Bauunternehmens sollte gut erreichbar sein, um gemeinsam mit der Baufamilie Probleme und Fragen rund um die Bauarbeiten zu klären. Baufamilien sollten nach Baubeginn die Möglichkeit haben, die Baustelle persönlich zu besuchen, um sich einen Überblick über die Arbeitsweise, den Fortschritt und den Zustand rund um das Projekt zu verschaffen. Grundsätzlich sollten Baufamilien sich nicht zu einer Unterschrift unter dem Bauvertrag drängen lassen, da es sich beim Hausbau um eine Entscheidung für das Leben handelt.

Baufirma und Bauherren: Die Zusammenarbeit

Damit es beim Hausbau nicht zu größeren Problemen kommt, sollten Baufamilien bereits im Vorfeld einige Fehler bei der Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen vermeiden. An erster Stelle steht dabei die Kommunikation zwischen dem Bauunternehmen und der Baufamilie. Neben klaren Absprachen sollten regelmäßige Treffen auf der Baustelle vereinbart werden. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und klären. Wichtig ist dabei, dass die Gespräche zwischen den Beteiligten stets auf Augenhöhe geführt werden, da sich nur so Missverständnisse vermeiden lassen. Sowohl die Baufamilie als auch das Bauunternehmen müssen dabei offen für Kritik und Anregungen sein. Gleichzeitig ist es nicht verkehrt, wenn das Bauunternehmen aus der Region kommt, denn dann kennt es sich mit den lokalen Gegebenheiten aus.

Im Bauvertrag müssen alle Details rund um den Hausbau fixiert werden. Selbst kleinste Details sollten schriftlich festgehalten werden, damit es später nicht zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Die schriftliche Fixierung gilt auch für Fristen und Garantien, die zwingend eingehalten werden müssen, damit die Baufamilie den Hausbau und somit das Leben in den eigenen vier Wänden besser planen kann.

Werden nach der Fertigstellung Mängel am Haus entdeckt, sollten Baufamilien dies unverzüglich dem Bauunternehmen melden, da dies im Rahmen seiner Gewährleistungspflicht für die Beseitigung zuständig ist.

Fazit

In vielen Fällen gestaltet es sich nicht einfach, das passende Bauunternehmen für den Hausbau zu finden. Jedoch machen die Mühe und die Ausdauer sich bezahlt, denn Baufamilien erfüllen sich in der Regel nur einmal den Wunsch nach einem eigenen Haus, weshalb beim Hausbau möglichst alles reibungslos vonstattengehen soll.  Kommt es zur Unterschrift des Bauvertrages, sollten Baufamilien sich auf keinen Fall unter Druck setzen lassen und bei Unsicherheiten den Rat eines Experten einholen.

Es gibt viele Gründe, sich für ein Bauunternehmen zu entscheiden. Baufamilien bekommen bei ihrem neuen Haus nicht nur alles aus einer Hand, sondern haben auf den Baustellen auch einen festen Ansprechpartner, der in der Regel die Baufamilie nicht nur mit wichtigen Informationen versorgt, sondern ihnen die einzelnen Schritte im Bauablauf erklärt. Je nach Vertrag ist das Bauunternehmen auch bei der Suche der Grundstücke bis zum Kaufabschluss behilflich.