Smarte Baukultur

Holzhaus vs. Steinhaus

In Deutschland werden sehr viele Häuser als Massivhaus gebaut. Dies sagt aber nicht über die Vorteile eines solchen Hauses aus, denn grundsätzlich gibt es für beide Bauweise Vor- und Nachteile, die jede Baufamilie für sich entscheiden muss. Gerade in den letzten Jahren haben sich immer mehr Bauherren für ein Holzhaus entschieden, was gute Gründe hatte. Bevor die zukünftigen Hausbesitzer eine endgültige Entscheidung treffen, sollten sie über das Pro und Contra informiert sein. Sicherlich spielt bei der Entscheidung der individuelle Geschmack eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund soll der folgende Artikel eine Reihe von wichtigen Fragen beantworten und Tipps rund um die verschiedenen Bauweisen, sodass Baufamilien sich leichter zwischen Holzhaus vs. Massivhaus entscheiden können.

Wichtige Infos in der Kurzübersicht

  • Materialwahl und Bauweise: Deutlicher Unterschied zwischen Holz- und Massivbauweise ist die Bauzeit. Ein Holzhaus kann bei guter Planung innerhalb weniger Tage errichtet werden, da die Elemente im Werk vorgefertigt wurden. Das Massivhaus dagegen muss Stein für Stein auf der Baustelle errichtet werden. Durch ungünstige Wetterbedingungen kann es zu Verzögerungen kommen.

  • Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Das Holzhaus  bietet nicht nur einen guten Klimaschutz, sondern auch eine gute CO2-Bilanz. Im Vergleich dazu verursacht die Herstellung von Beton oder Ziegel sehr viel CO2 und sorgt für weitere Emissionen durch den Transport der Materialien.

  • Lebensdauer und Robustheit:  Bei richtiger Pflege und dank der hochentwickelten Holzbautechniken steht das Holzhaus weder in Lebensdauer noch in Robustheit dem Steinhaus in irgendwas nach.

Historische Entwicklung von Holz- und Steinhäusern

Nach wie vor zählt Holz zu den ältesten Baumaterialien der Menschheit. Noch heute gibt es aus der Jungsteinzeit bis in die Bronzezeit Überreste von Pfahlbauten. Diese dokumentieren eindrucksvoll die frühe Holzbaukultur der Region um den Bodensee sowie die Ostschweiz. Das Holz fiel beim Roden der Wälder für Ackerflächen an und ermöglichte so die Besiedlung der Uferzonen, die nicht als Acker- und Weideflächen genutzt werden konnten.

Im 13. Jahrhundert entwickelte sich aus den Pfahlbauten die wesentliche stabilere Holzständerbauweise, sodass auch Holzhäuser mit mehreren Stockwerken errichtet werden konnten. Aus der Fachwerkbauweise entwickelte sich im 16. Jahrhundert die Holzrahmenbauweise. Noch heute gibt es Blockhäuser und Fachwerkbauten, die schon mehrere Jahrhunderte alt sind. In der sogenannten neuen Welt von Nordamerika entstand die Leichtbauweise mit Holz, bevor in den 1990er Jahren in Deutschland der moderne Holzbau populär wurde. Bis heute verfügt keine andere Bauweise über eine so gute und flächendeckende Qualitätssicherung und Güteüberwachung wie der moderne Holzbau. Das geringe Gewicht des Holzes sowie seine hohe Tragfähigkeit und die zahlreichen ökologischen Qualitäten haben zu einer Renaissance des Holzbaustoffes geführt.

Zu den ersten Steinhäusern zählten die Wehrtürme, die in schweren Zeiten den Menschen Schutz boten. In Friedenszeiten dienten sie als Speicher für die Ernte. In den meisten Fällen stand das Steinhaus auf einem Hügel, der von einem Graben umgeben war.

Seit jeher wurden Steinhäuser als vornehm eingeschätzt, während Holzhäuser als bäuerlich galten. Dies erklärt auch, warum Kirchen aus Stein gebaut wurden, denn sie demonstrierten Macht und Reichtum.

Popularität der Bauweisen in Deutschland und weltweit

In Deutschland erfreut sich das Fachwerkhaus nach wie vor großer Beliebtheit. Im Norden wurde das Friesenhaus oder das Uthlandehaus gebaut, während in Mittel- und Süddeutschland das Fachwerk prägend war. Weniger bekannt sein dürfte, dass das Tipi der Vorgänger des modernen Zeltes war oder der Lehmbau, der bei vielen Völkern in Amerika, Asien und Afrika vorherrschte.

Materialwahl und Bauweise

Wir haben zu den verschiedenen Bauweisen sowie zu den verwendeten Materialien recherchiert und Interessantes herausgefunden.

Holzbauweise

  • Holzrahmenbauweise: Die leichte und flexible Bauweise ist die moderne Form des Skelettbaus. Bei dieser Bauweise wird das Außenwand-Tragwerk geschossweise aus vorgefertigten Holzrahmen im Werk des Anbieters hergestellt. Auf der Baustelle werden die Elemente außen mit Holzwerkstoffen versehen und innen mit Gipsplatten beplankt. Diese Bauweise ist ideal für energieeffiziente Häuser.

  • Holzständerbauweise: Es handelt sich hierbei um eine Unterform des Holzbaus, bei der Häuser günstig und schnell errichtet werden können. Dabei muss jedoch nicht auf Stabilität und Dämmung verzichtet werden, weshalb die Holzständerbauweise häufig bei Fertighäusern verwendet wird.

  • Holztafelbauweise: Hierbei handelt es sich um eine Form der Holzrahmenbauweise, bei der die Elemente im Werk des Anbieters vorgefertigt werden. Die großformatigen Wand- und Deckenelemente für die Fassade enthalten in der Regel schon die Einbauten für die Fenster, sodass sie lasttragend und raumschließend verbaut werden können. Die Holztafelbauweise bietet nicht nur eine schnelle Montage, sondern auch eine gute Wärmedämmung.

  • Massivholzwände: Diese bestehen aus unbehandeltem Holz und sind somit ökologisch. Die Wände bieten eine hohe Stabilität und eine gute Isolation. Sie sind sehr gut geeignet für individuelle Architekturen beim Hausbau.

Massivbauweise (Steinhaus)

  • Ziegel: Beim Ziegel handelt es sich um einen aus Ton geformten und gebrannten, künstlich hergestellten Stein. Ziegelsteine zählen zu den weitverbreiteten Baustoffen, da sie eine hohe Wärmespeicherfähigkeit haben und sehr robust sowie langlebig sind. Traditionell werden sie für Mauern und als Dachziegel zur Dacheindeckung verwendet.

  • Beton: Es handelt sich dabei um einen gezielt hergestellten Stein, der schon bei den Römern zum Einsatz kam. Beton als Baustoff enthält Bindemittel und Zuschlagstoffe, die ihn extrem widerstandsfähig und vielseitig einsetzbar machen. Betonsteine bieten einen hervorragenden Schallschutz.

  • Kalksandstein: Der künstlich hergestellte Mauerstein aus Sand enthält Kalksilikathydrate als Bindemittel. Für die Herstellung werden die Rohstoffe Kalk, Sand und Wasser gemischt und zu Steinrohlingen geformt bzw. verdichtet. Kalksandsteine haben eine sehr hohe Druckfestigkeit und eignen sich ideal für den Schallschutz und Feuerwiderstand.

Bauzeiten und Logistik

  • Holzbau: Die Holzbauweise kann nicht nur sehr exakt geplant werden, sondern die Elemente für die Holzhäuser werden zum größten Teil im Werk des Anbieters vorgefertigt. Durch den modularen Holzbau verkürzt sich die Bauzeit der Häuser deutlich. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Baufeuchtigkeit, denn die Elemente sind durch die Vorfertigung sofort einsatzbereit und es müssen beim Haus aus Holz keine Trockenzeiten eingeplant werden. Das Bauen mit Holz bietet eine große Vielfalt an verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten und garantiert eine geringere Baustellenlogistik sowie weniger Lärm und Belastung für die Umwelt.

  • Steinbau: Der Steinbau birgt eine Reihe von logistischen Herausforderungen, denn sämtliche Materialien und Bauteile müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ein Massivhaus zu bauen bedeutet grundsätzlich eine längere Bauzeit einzuplanen, denn jede Wand muss Stein für Stein auf der Baustelle gemauert werden. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse kann sich die Bauzeit deutlich verlängern. Befürworter des Massivhauses sprechen von einem höheren Schallschutz und einer längeren Lebensdauer, was so nicht pauschal gesagt werden kann.

Kosten und Wirtschaftlichkeit

  • Holzhaus: Die Kosten können hierfür nicht pauschal genannt werden, denn es macht einen deutlichen Unterschied, ob Baufamilien sich für das schlüsselfertige Haus aus Holz oder für ein Ausbauhaus aus Holz entscheiden. Das Ausbauhaus gibt es bereits ab rund 350.000 Euro. Hier müssen von den Baufamilien eine Reihe von Eigenleistungen erbracht werden. Dazu zählen der Trockenbau, die Malerarbeiten sowie das Verlegen der Bodenbeläge. Im Rahmen der langfristigen Wirtschaftlichkeit können Hausbesitzer bei ihrem Holzhaus deutlich an Energiekosten sparen und zusätzlich von Förderungen vom Staat profitieren. Generell muss beim Haus aus Holz die Heizanlage kleiner dimensioniert werden, was wiederum weniger Wartungskosten bedeutet. Im Falle eines Umbaus des Hauses fallen geringere Umbaukosten an, denn An- und Umbauten lassen sich leichter realisieren. Dank der nachhaltigen und qualitätsbewussten Bauweise haben Holzhäuser in Fertigbauweise eine technische Lebensdauer von 100 Jahren und mehr. Des Weiteren bieten Holzhäuser einen sehr hohen Immobilien-Werterhalt, der sich sehr gut als Altersvorsorge eignet. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass mit Holz zu bauen nicht nur eine solide, sondern auch eine zukunftssichere Möglichkeit ist, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Ein modernes Holzhaus wird weder beim Werterhalt noch bei der Finanzierung schlechter bewertet als ein Steinhaus. Bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff mit einer sehr guten CO2-Bilanz, was wiederum den Wiederverkaufswert steigert. Auf dem Markt steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Häusern, was wiederum den Wert steigert. Aufgrund einer sehr guten Dämmung und der ökologischen Bauweise sind Holzhäuser energieeffizient, was für die Zukunft immer wichtiger wird.

  • Steinhaus: Die Kosten für ein Massivhaus liegen deutlich über denen von anderen Bauweisen. Die Befürworter des Massivhauses sprechen von. Mehr Widerstandsfähigkeit in Bezug auf Wetterphänomene sowie einer besseren Stabilität und längeren Lebensdauer. Damit verbunden ist auch eine höhere Wertbeständigkeit. Doch diese Aussagen können nicht pauschal getroffen werden, denn es kommt nach wie vor auf die Bauqualität und die Ausführung an. Massivhäuser haben laut Experten eine Lebensdauer von rund 120 Jahren. Wird das Holzhaus vs. Steinhaus verglichen, kann gesagt werden, dass Holzhäuser im Sommer im Inneren kühler sind, da Holz sehr gute selbstregulierende Isoliereigenschaften hat. In Bezug auf den niedrigen Wärmedurchgangswert hat Holz eine deutlich bessere Wärmedämmung als Stein. Häuser in Massivbauweise haben eine extrem lange Lebensdauer, sodass hier oftmals mehrere Generationen wohnen und leben können. Im Vergleich zu Holzhäusern müssen Massivhäuser weniger regelmäßig gepflegt und gewartet werden, was langfristig Kosten spart. Des Weiteren sind die Materialien beim Massivhaus widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Witterungseinflüsse. Aufgrund ihrer Beständigkeit und den geringen Anforderungen der Pflege, haben Massivhäuser eine hohe Marktnachfrage, sodass der Marktwert stabil bleibt oder gar steigen kann.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Beim Bau eines Hauses geht es nicht nur um Design und Kosten, sondern auch um die Nachhaltigkeit. Die CO2-Bilanz der Fertighäuser wird in Zeiten von Klimawandel und Co. immer wichtiger. Baufamilien fragen sich daher oft Holzhaus vs. Massivhaus. Entscheidend bei der Bauweise ist die Energieeffizienz. Holzhäuser bestehen zum größten Teil aus natürlichen und nachwachsenden Materialien. Von Natur aus ist Holz wärmedämmend, sodass weniger Energie für Heizen und Kühlen benötigt wird. Bei Häusern in Holzfertigbauweise kann die Energieeffizienz durch den Einsatz von dicken Holzbalken zusätzlich verbessert werden. Die Holzbalken speichern die Wärme und geben sie bei Bedarf wieder ab. Dies bedeutet, dass Holzhäuser weniger Energie benötigen. Für Massivhäuser werden in der Regel zusätzliche Dämmmaterialien benötigt, um ähnliche Werte zu erzielen. Gerade für das Steinhaus aus Beton oder Ziegel muss sehr viel Energie aufgewendet werden, um das Haus im Sommer kühl und im Winter warm zu halten.

Ein weiterer Vorteil vom Holzhaus ist seine CO2-Bilanz. Während seines Wachstums bindet der Baum Kohlenstoff. Dieser wird auch bei Verarbeitung nicht sofort wieder freigegeben. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die CO2-Speicherung bleibt während des gesamten Lebenszyklus des Holzhauses erhalten. In diesem Punkt steht das Massivhaus schlecht dar, denn für die Herstellung von Beton oder Ziegel wird sehr viel CO2 benötigt. Die Logistik der schweren Materialien verursacht weitere Emissionen, welche beim Bau eines Holzhauses geringer ausfallen.

In Bezug auf den Klimaschutz spielen die Bauweisen eine wichtige Rolle. Holzhäuser sind zukunftsfähig und sehr klimafreundlich, da durch den nachwachsenden Rohstoff Holz der CO2-Ausstoß gesenkt werden kann. In Kombination mit modernen Dämmsystemen lässt sich das Haus aus Holz in Fertigbauweise innerhalb kürzester Zeit errichten.

Zu den Zertifizierungen und ökologischen Standards für nachhaltiges Bauen zählen BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method). Es handelt sich. Hierbei um das älteste Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen und wurde 1990 ursprünglich in Großbritannien entwickelt. Aus Amerika kommt die Gebäudezertifizierung LEED (Leadership in Energy and Environmental Design). Diese wurde 1998 entwickelt. Als Grundlage diente die BREEAM-Zertifizierung. Das deutsche Zertifikat für nachhaltiges Bauen ist das DGNB Zertifikat, welches vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen auf den Weg gebracht wurde.

Lebensdauer und Robustheit

Bei der Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus fragen Baufamilien oft zuerst nach der Lebensdauer. Die Antwort wird viele überraschen, denn ein Holzhaus kann bei richtiger Pflege und qualitativer Errichtung genauso lange halten wie ein Steinhaus. Die moderne Block- und Holzrahmenbauweise hat sich in den letzten Jahrzehnten bewährt und steht weder in Stabilität noch in Widerstandsfähigkeit hinter den Massivhäusern.

Aufgrund veralteter Bauweisen galten Holzhäuser in der Vergangenheit als weniger langlebig. In der heutigen Zeit setzen sowohl Architekten als auch Bauingenieure auf die hochentwickelten Holzbautechniken, die nachweislich eine Lebensdauer von 100 und mehr Jahren haben. Durch den Einsatz der Techniken und von modernen Schutzmitteln kann das Holzhaus sehr gut gegen äußere Einflüsse geschützt werden. Die Haltbarkeit der Holzhäuser ist sehr stark von der regelmäßigen Wartung abhängig. Dies bedeutet, dass gerade Holzfassaden in regelmäßigen Abständen überprüft werden müssen. Ebenso wichtig ist ein regelmäßiger Schutzanstrich, der das Haus vor Witterung, Feuchtigkeit und Schädlingen schützt. Um die Widerstandsfähigkeit eines Hauses aus Holz zu erhalten, ist eine gute Abdichtung sowie Lüftung nötig, denn nur so kann das Holz dauerhaft vor Nässe geschützt werden. Des Weiteren sollten imprägnierte Hölzer oder Holz mit einer speziellen Beschichtung zum Einsatz kommen, um das Haus vor Holzwurm, Termiten und Co. zu schützen. Grundsätzlich sollte das Holzhaus einen regelmäßigen Anstrich mit einem Lack oder einer Lasur bekommen, um es vor Sonneneinstrahlung zu schützen, welche das Holz auf Dauer spröde macht.

Brandverhalten und Sicherheit

Baufamilien, die beim Hausbau an die Sicherheit und das Brandverhalten denken, schrecken erst einmal vor dem Holzhaus zurück. Dies ist aber nicht nötig, denn bei der potenziellen Gefahr, die von einem Holzhaus ausgehen soll, handelt es sich um ein Missverständnis. Das moderne Haus in Holzbauweise ist aufgrund von fortschrittlichen Materialien und Bauweisen genauso sicher wie ein Steinhaus. Sicherlich brennt Holz leichter als andere Materialien wie zum Beispiel Stein, doch tatsächlich verhalten sich Holzhäuser bei einem Brand sogar vorteilhafter. Grund hierfür ist, dass massives Holz durch den Brand eine schützende Kohleschicht bekommt, die die inneren Schichten isoliert und somit das Abbrennen verlangsamt. Dies erklärt, warum Holzbauten nach einem Brand länger stabil bleiben, während Häuser aus Stahl oder Beton durch die extreme Hitze ihre Tragfähigkeit verlieren. Sicher sind Steinhäuser nicht brennbar, können aber durch extreme Temperaturen in ihrer Struktur beeinträchtigt werden, was sehr oft bei Stahlbetonbauten zu beobachten ist. Grundsätzlich hängt die Sicherheit eines Hauses von der Qualität beim Bauen sowie den getroffenen Brandschutzmaßnahmen ab.

Mit den folgenden Tipps bzw. Maßnahmen lässt sich die Brandsicherheit in jedem Haus erhöhen.

  • Verkleidungen sollten aus speziellen nicht brennbaren Materialien wie zum Beispiel Betonfaserplatten oder Gipskarton, den sogenannten Brandschutzplatten, bestehen.

  • Im Haus sollten Sprinkleranlagen installiert sein, die in einem Brandfall Wasser verteilen und somit das Feuer eindämmen.

  • Mit speziellen Brandschutzanstrichen lässt sich die Entflammbarkeit von Holz und anderen Materialien deutlich reduzieren.

  • Für zusätzlichen Schutz sorgen feuerfeste Dämmstoffe bzw. nicht brennbare Dämmmaterialien wie zum Beispiel Steinwolle.

  • In jedem Haus ist der Rauchmelder Pflicht, der auf einer Seite frühzeitig alarmiert und auf der anderen Seite für schnelles Handeln sorgt.

Diese Maßnahmen erhöhen die Brandsicherheit in einem Holzhaus, sodass es eine ebenso hohe Sicherheit wie ein Steinhaus bietet.

Damit ein Haus die Bewohner bei den verschiedenen Naturgewalten und -gefahren schützt, muss es so konstruiert werden, dass es den verschiedenen Wetterbedingungen standhält. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Holzhaus oder ein Massivhaus handelt. Zu den markantesten Naturgewalten zählen neben Schnee und Wind auch die Erdbeben. In Erdbebenzonen ist dabei beim Hausbau auf folgendes zu achten:

  • Gedrungene Bauform – Die Häuser sollten einen tiefen Schwerpunkt sowie einen quadratischen Grundriss haben.

  • Anpassung der Steifigkeit –  Häuser mit einer hohen Steifigkeit widerstehen meist sehr gut den Erdbebenwellen.

  • Wahl der Baustoffe – Dies bedeutet aber nicht, dass ein Haus mit Beton gebaut werden muss. Die ökologische Holzständerbauweise lässt sowohl steife als auch verformbare Gebäude zu, die große Mengen an Erdbebenenergie aufnehmen können. Bewiesen haben das die alten Fachwerkhäuser, die seit Jahrhunderten stehen und viele Erdbeben überlebt haben.

  • Entkopplung vom Untergrund – Dazu werden Stahlkugeln in das Fundament eingebaut, um so Schwingungsenergie abzubauen.

Durch den Klimawandel wird es auch in Deutschland immer öfter zu Orkanen, Tornados oder gar Hurrikans kommen. Dies bedeutet, dass nicht nur der Dachstuhl besonders stabil konstruiert, sondern auch die Dachhaut gegen das Abheben gesichert werden muss.

Wohnkomfort und Raumklima

Häuser in Holzbauweise sind nachweislich für Allergiker und Asthmatiker förderlich für deren Gesundheit. Der Naturstoff Holz kann die Feuchtigkeit aufnehmen und aufgrund seiner offenporigen Struktur bei Bedarf wieder abgeben. Das Raumklima bzw. die Luftfeuchtigkeit reguliert sich so selbständig permanent auf 45 bis 55 Prozent. Dies sorgt für eine gesundheitsförderliche Umgebung und wirkt sich beruhigend auf die Atemwege aus. Sicherlich kann auch bei einem Massivhaus ein gutes Raumklima erzielt werden, da auch gemauerte Wände aus Ziegel Luftfeuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben können. Jedoch sind im Vergleich die Kosten für ein Massivhaus deutlich höher als die positiven Auswirkungen auf das Raumklima.

In Bezug auf den Schallschutz schneidet das Steinhaus auf den ersten Blick besser ab, da die massiven Steinwände den Schall deutlich besser absorbieren als Holzwände. Sehr beliebt ist hier der Kalksandstein, der mit seiner hohen Rohdichte sehr gute Schalldämmwerte bietet. Grundsätzlich gilt, je schwerer ein Baustoff ist, desto besser ist seine Schalldämmung. Allerdings bieten Massivholzwände einen hohen Schallschutz und sorgen so für eine angenehme Raumakustik. Die Massivholzwände eignen sich beim Bauen sowohl für das Einfamilienhaus als auch für mehrgeschossige Gebäude.

Bauzeit und Bauprozess

Die Bauzeiten bei einem Holzhaus sind deutlich geringer als bei einem Massivhaus. Dies wirkt sich sowohl auf die Kosten als auch auf die Energiebilanz aus. Beim Haus in der Holzbauweise werden die einzelnen Elemente im Werk des Anbieters vorgefertigt und dann auf der Baustelle vor Ort montiert. So kommt es nicht zu wetterbedingten Baustopps. Bei günstiger Wahl des Liefertermins kann das Haus innerhalb eines Tages aufgebaut und wetterfest verschlossen werden, sodass der Innenausbau ungestört ablaufen kann. Für ein Massivhaus muss mit einer Bauzeit von 4 bis 8 Monaten gerechnet werden. Allerdings können unvorhergesehene Ereignisse wie Wetterbedingungen, Lieferengpässe oder Engpässe bei den Handwerker zu deutlichen Verzögerungen führen. Der definitive Einzugstermin lässt sich nur schwer im Voraus planen.

Holzhäuser bieten Baufamilien eine Reihe von Vorteilen. Neben der kurzen Bauzeit sind dies die geringen Baukosten. Aufgrund des geringeren Gewichts der Holzhäuser können diese auch bei schwierigen Bodenverhältnissen realisiert werden. Holz hat selbstregulierende Isoliereigenschaften, was wiederum für geringere Heizkosten und eine bessere Energieeffizienz sorgt. Hervorzuheben ist auch das gute Raumklima, was gerade für Allergiker und Asthmatiker von Vorteil ist. Und last but not least haben Baufamilien bessere Chancen bei der Beantragung von Fördermitteln. Allerdings möchten wir an dieser Stelle auch die Nachteile der Holzhäuser nicht verschweigen. Das Haus ist sehr stark den Witterungseinflüssen ausgesetzt und muss regelmäßig neu gestrichen werden. Auch gegen Schimmel oder Ungeziefer muss regelmäßig ein Schutzanstrich aufgetragen werden.  Eventuell kann es im Haus knarrende Stellen durch das Holz geben und eventuelle Sanierungen können sich aufwändig gestalten.

Die Vorteile der Massivhäuser sind neben dem hohen Schallschutz, der Witterungsbeständigkeit und der Robustheit auch der hohe Wiederverkaufswert. Außerdem ist im ganzen Haus kein Knarren durch Setzungen zu hören. Selbstverständlich möchten wir auch die Nachteile vom Steinhaus erwähnen. In erster Linie ist dies die lange Bauzeit, was insgesamt für höhere Baukosten sorgt. Ebenfalls nicht von Vorteil ist die schlechtere Ökobilanz im Vergleich mit dem Holzhaus.  

Bei beiden Bauweisen kommt es zu den unterschiedlichsten Herausforderungen. Aktuell kann gesagt werden, dass 15 % aller Neubauten in Holzbauweise errichtet werden. Die Tendenz ist hier steigend.  Ausschlaggebend dafür sind nicht nur die geringeren Kosten, sondern vielmehr das ökologische Bewusstsein der Bauherren, die gute Wohnatmosphäre und die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile. Auch die geringen Heizkosten sind durchaus ein Argument, dem Baufamilien sich nicht verschließen können. Vielfach kursiert noch die Vorstellung, dass ein Steinhaus langlebiger und wertbeständiger als ein Haus aus Holz ist. Das stimmt so jedoch nicht, denn ein hochwertiges Holzhaus hat gegenüber dem Massivhaus keine Nachteile. Menschen, die lange in einem Massivhaus gewohnt haben, müssen sich erst daran gewöhnen, in einem Holzhaus zu wohnen. Vielfach wirkt das Knacken der Bohlen in einem Holzhaus befremdlich, kann aber auch schön sein, wenn man sich bewusst macht, dass die Baustoffe natürlichen  Ursprungs sind.

Fazit

Es spielt keine Rolle, ob ein Haus als Einfamilienhaus oder als Mehrfamilienhaus gebaut wird. Die Holzbauweise bringt viele Vorteile mit sich. Neben der kurzen Bauzeit sind dies auch die geringeren Baukosten sowie die niedrigen Betriebskosten. Schon bei Planung bietet die Holzbauweise mehr Flexibilität, da Anbauten oder Umbauten sich leichter realisieren lassen. Gerade im Innenbereich ist dies von Vorteil, denn bei der Holzständerbauweise können Wände ohne großen Aufwand verschoben werden.  Des Weiteren lassen sich zusätzliche Schalter und Steckdosen leicht installieren und verlegen.

Baufamilien, die sich Gedanken um die globale Erwärmung machen, kommen am Holzhaus nicht vorbei, denn bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der für seine Herstellung keinerlei Energie benötigt. Des Weiteren überzeugt das Haus aus Holz durch seine positive CO2-Bilanz und den niedrigen Energiebedarf bei Heizkosten und Co. Und last but not least ist der Baustoff Holz recycelbar. Dies bedeutet, bei einem eventuellen Abriss kann das Holz wiederverwendet werden.

FAQ

Holzhaus vs. Massivhaus – was ist effizienter?

Sowohl das Holzhaus als auch das Massivhaus können energieeffizient gebaut werden. Wichtig dabei sind die verwendeten Dämmmaterialien, die Isolierung sowie die Fenster und Türen.

Welcher Haustyp ist kostengünstiger?

Die Kosten zwischen Holzhaus vs. Massivhaus variieren je nach Region, Größe und Ausstattung. Baufamilien sollten sich bei Unsicherheiten verschiedene Angebote einholen und dies vergleichen.

Was ist robuster, Steinhaus oder Holzhaus?

Sowohl das Steinhaus als auch das Holzhaus sind langlebig und robust, sofern es ordnungsgemäß geplant und ausgeführt ist. In jedem Fall sollte ein Bauunternehmen mit Erfahrung gewählt werden.

Wie steht es um den Brandschutz bei Holzhäusern im Vergleich zu Steinhäusern?

Beide Haustypen bieten einen zuverlässigen Brandschutz, jedoch haben moderne Holzhäuser, insbesondere ein Blockhaus oder Fertighaus, durch spezielle Schutzanstriche und Materialien die gleichen Sicherheitsstandards wie Steinhäuser. Holzhäuser bilden eine schützende Kohleschicht, die die inneren Holzschichten isoliert und das Abbrennen verlangsamt.

Welche Dämmwerte sind bei Holz- und Steinhäusern besser für ein angenehmes Wohnklima?

Holzhäuser punkten mit natürlichen Dämmwerten, da Holz ein selbstregulierendes Baumaterial ist. Es speichert Wärme besser und sorgt für ein ausgeglichenes Wohnklima. Steinhäuser benötigen zusätzliche Dämmmaterialien, um vergleichbare Dämmwerte zu erzielen.

Welche Nachteile haben Holzhäuser im Vergleich zu Steinhäusern in Bezug auf Haltbarkeit und Umweltauswirkungen?

Ein häufig genannter Nachteil bei Holzhäusern ist der höhere Wartungsaufwand. Allerdings bieten moderne Fertighaus-Konstruktionen eine lange Haltbarkeit bei richtiger Pflege. Steinhäuser halten traditionell länger, jedoch haben sie durch die Herstellung von Beton und Ziegel einen höheren CO2-Ausstoß im Vergleich zum umweltfreundlicherem Blockhaus aus Holz.