Holzhaus vs. Massivhaus: Welches Baukonzept eignet sich für Ihr Vorhaben?
Grundsätzlich kann kein pauschales Urteil zwischen dem Holzhaus und dem Massivhaus getroffen werden. Viele Häuser in Deutschland werden als Massivhaus errichtet. In den letzten Jahren ist allerdings ein neuer Trend zu erkennen und viele Bauherren entscheiden sich aus gutem Grund für ein Holzhaus. Jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile. Bevor Baufamilien eine endgültige Entscheidung treffen, ist es sinnvoll, mit einer Pro- und Kontra-Liste die Unterschiede und Merkmale zwischen Holzhaus vs. Massivhaus herauszuarbeiten. Und last but not least kommt es immer auf den individuellen Geschmack der Baufamilie an, für welche Bauweise sie sich entscheiden. Mit dem folgenden Artikel möchten wir Tipps geben und einige wichtige Fragen beantworten, wenn es darum geht, eine Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus zu treffen. Neben den individuellen Vorlieben möchten wir auch auf die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz näher eingehen.
Wichtige Infos in der Kurzübersicht
Vorteile der Holzständerbauweise – Die einzelnen Stützen für das Haus werden vom Boden bis zum Dach produziert, um dann geschossübergreifend auf der Baustelle montiert werden zu können. Dadurch entstehen im Hausinneren interessante Effekte durch sichtbare Balken.
Unterschiede in der Bauzeit – Das Haus aus Holz kann in der Regel schneller errichtet werden, da keine Trocknungszeiten eingehalten werden müssen. Beim Massivhaus dagegen, welches vor Ort errichtet wird, müssen die verschiedenen Trocknungszeiten zwischen den Bauphasen eingehalten werden. Das Wetter ist dabei ein unkalkulierbarer Faktor. Somit wirkt sich die Bauzeit auch auf die anfallenden Kosten rund um den Hausbau aus.
Haben Massivhäuser einen besseren Schallschutz? Dieses Gerücht ist weiterbreitet, konnte aber in der Vergangenheit immer wieder widerlegt werden. Je nach Dämmung und Isolierung bietet das Haus aus Holz den gleichen Schallschutz wie ein Steinhaus.
Definition und Abgrenzung: Holzhaus vs. Massivhaus
Im Folgenden möchten wir nicht nur auf die verschiedenen Bauweisen zwischen Holzhaus und Massivhaus eingehen, sondern haben auch zu den Materialeigenschaften, der Konstruktion und der Tragstruktur recherchiert.
Holzhaus
Bauweise: Bei der Holzbauweise kommt in erster Linie Holz als Hauptbaustoff in Betracht. In der Baubranche hat sich Holz mittlerweile genauso etabliert wie Stein, Beton oder Glas. Da Holz zu den nachwachsenden Baustoffen zählt und zudem die Fähigkeit hat, Kohlenstoff einzulagern, kann die Holzbauweise als umwelt- und klimafreundlich bezeichnet werden. Fakt ist, dass unsere Wälder als riesige Kohlenstoffspeicher dienen und dadurch die CO₂-Emissionen in der Atmosphäre senken. Aus diesem Grund gelten auch Häuser als Kohlenstoffspeicher, wenn beim Bau Holz verbaut wird. Für den Bau von Holzhäusern gibt es verschiedene Techniken wie zum Beispiel der Holzrahmenbau, der Holzständerbau und der Blockbau.
Tragstruktur: Der Skelettbau beim Holzhaus setzt auf das tragende Gerüst sowie auf die nichttragenden Hüllen und die Trennwände. Das Tragwerk stellt dabei die Stabilität des Hauses sicher. Die verschiedenen Elemente werden dabei oft im Werk des Anbieters vorgefertigt und im Anschluss auf die Baustelle transportiert.
Materialeigenschaften: Holz ist ein leichtes und flexibles Material mit einer guten Wärmespeicherung. Sinkt die Raumtemperatur im Haus ab, sorgt die gute Speicherfähigkeit dafür, dass nur noch die Raumluft erwärmt werden muss, um die Wohlfühltemperatur zu erreichen. In Fachkreisen ist die Rede von einer Phasenverschiebung. Da Holz eine geringe Wärmeleitfähigkeit hat, heizt sich die Oberfläche schnell wieder auf. Holz gilt als sehr energieeffizienter Baustoff. Dies bedeutet, dass ein massiver Balken etwa 10-mal besser dämmt als Beton und gar 350-mal besser als Stahl. Holz hat somit einen Dämmwert von 0,13 W/(mK), während Beton nur 2,1 W/(mK) hat. Allerdings muss auch gesagt werden, dass Holz bei falscher Behandlung anfällig für Feuchtigkeit und Schädlingsbefall ist.
Konstruktion: Baufamilien, die sich bei ihrem Holzhaus für die Rahmenbauweise bzw. den Holztafelbau entscheiden, profitieren aufgrund der Vorfertigung der Elemente von einer kurzen Bauzeit. Die Wände beim Holzhaus bestehen aus selbsttragenden und großflächigen Holzkonstruktionen, die vor Ort auf der Baustelle montiert werden. Holzhäuser sind daher von Anfang an witterungsbeständig.
Massivhaus
Bauweise: Bei der Massivbauweise gibt es tragende und massive Wände sowie Decken, die das Gebäude tragen und für statische Sicherheit sorgen. Um die tragende Funktion zu erfüllen, werden die Wände Stein auf Stein, aus Ziegel, aus Beton oder aus Kalksandstein errichtet.
Tragstruktur: Wie der Name schon andeutet, müssen die Tragwerk-Elemente wie zum Beispiel das Mauerwerk oder der Stahlbeton bei der Massivbauweise eine tragende Funktion erfüllen.
Materialeigenschaften: Die Wände beim Massivhaus wirken ähnlich wie eine Klimaanlage. Sie fungieren als Wärmespeicher und können somit die gespeicherte Wärme an die Räume wieder abgeben. Des Weiteren bieten Massivhäuser einen sehr guten Schallschutz, sind robust und langlebig. Der Wartungsaufwand bei Massivhäusern ist gering.
Konstruktion: Generell kann gesagt werden, dass ein Massivhaus eine deutlich längere Bauzeit hat. Dies liegt an den langen Trocknungsphasen der einzelnen Bauabschnitte. Im schlimmsten Fall muss der Hausbau im Winter komplett ruhen, da einige Materialien sich bei niedrigen Temperaturen nicht verarbeiten lassen.
Bauweisen im Detail: Holzbau vs. Massivbau
Holzbau: Zum besseren Verständnis möchten wir die verschiedenen Holzbauweisen näher erläutern. Die Holzrahmenbauweise zählt zu den flexibelsten Holzbausystemen, da sie sich mit vielen Grundrissen kombinieren lässt. Des Weiteren verfügt die Holzrahmenbauweise über eine sehr gute Wärmedämmung und die individuellen Wünsche und Anforderungen der Baufamilien lassen sich gut umsetzen. Die einzelnen Holzrahmen inklusive Fenster, Türen und Dämmung werden im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle montiert. Verwendet wird dabei in erster Linie Konstruktionsvollholz. Bei der Holzständerbauweise dagegen werden die einzelnen Stützen vom Boden bis zum Dach produziert und anschließend geschossübergreifend auf der Baustelle montiert. Für die Holztafelbauweise werden die Wand- und Deckenelemente im Werk weitestgehend vorgefertigt. Die Hersteller müssen sich bei der Holztafelbauweise an strenge bauordnungsrechtliche Bestimmungen halten. Alle Elemente des Hauses müssen mit einer Ü-Kennzeichnung versehen werden. Die Holzbohlen bei der Blockbauweise müssen eine Mindestdicke von 40 cm aufweisen. Für die tragenden Bauteile kommen in erster Linie die heimischen Holzarten wie Eiche und Lärche zum Einsatz, da diese eine gute Resistenz gegen pflanzliche und tierische Schädlinge haben.
Massivbau: Der Massivbau stellt immer noch die traditionellste Bauweise dar. Massivhäuser können sowohl Stein auf Stein mit den unterschiedlichsten Mauerwerkssteinen oder Ziegeln errichtet werden als auch mit Stahlbeton sowie in der Fertigteilbauweise. Das komplette Haus wird vor Ort errichtet. Das Massivhaus zeichnet sich bei sorgfältiger Ausführung durch eine lange Lebensdauer sowie ein behagliches Raumklima aus. Je nach Wandaufbau kann die Wandstärke beim Massivhaus variieren. Beim WDVS-Wandaufbau beträgt die Wandstärke 35,5 cm, während sie beim monolithischen Wandaufbau bei 39,5 cm und beim Wandaufbau mit Verblendklinker bei ca. 47 cm liegt. Beim Massivbau speichern die Mauerwände nicht nur Wärme und Kühle, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und können diese bei Bedarf an die Raumluft abgeben.
Kostenvergleich: Holzhaus vs. Massivhaus
Um eine Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus treffen zu können, möchten wir als Erstes einen Blick auf die Planungskosten werfen. Diese sind bei den beiden Bauweisen ähnlich. In erster Linie sind die Planungskosten vom gewählten Architekten und der gewählten Baufirma bzw. dem Fertighausanbieter abhängig.
Materialkosten
Holzhaus: Die Materialkosten sind stark abhängig von der Fertigungsart. Ein Holzhaus aus standardisierten Fertigteilen ist günstiger als ein individuell geplantes Haus mit sehr vielen unterschiedlichen Details. Auch die Holzart spielt bei den Materialkosten eine wichtige Rolle. Einheimische Holzarten wie zum Beispiel Fichte, Lärche oder Kiefer sind günstiger, als wenn das Holz für das Holzhaus aus dem Ausland angeliefert werden muss. Auch unbehandeltes Holz ist in der Regel günstiger. Die Imprägnierung des Holzhauses gegen Witterungsverhältnisse und Schädlingsbefall kann von den Hausbesitzern in Eigenleistung vorgenommen werden.
Massivhaus: Die Kosten richten sich nach dem verwendeten Material. Ziegelsteine sind oft schon ab 40 Cent pro Stück zu bekommen. Grundsätzlich sind die Materialkosten für Ziegel, Beton und Mörtel höher, da diese je nach Art aufwändig hergestellt werden müssen.
Baukosten
Holzhaus: Für ein Holzhaus müssen Baufamilien mit 1.300 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Die Baukosten sind dabei stark abhängig von der Bauweise, den verwendeten Materialien sowie den Grundrissen und der Ausstattung des Holzhauses. Generell kann gesagt werden, dass die Baukosten sich aufgrund der deutlich kürzeren Baukosten reduzieren.
Massivhaus: Aufgrund der längeren Bauzeit erhöhen sich die Baukosten deutlich. Baufamilien können im Schnitt mit ca. 2.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Hinzu kommen die Kosten für das Grundstück, das Fundament und die Nebenkosten. Baukosten können nur bei guten Voraussetzungen, geringen Ansprüchen an die Grundrisse und die Ausstattung sowie mit Eigenleistungen gespart werden.
Instandhaltung
Holzhaus: Holzhäuser haben in der Regel einen höheren Wartungsaufwand, da sie regelmäßig imprägniert werden müssen, um so Feuchtigkeit und einem Schädlingsbefall vorzubeugen. Grundsätzlich muss ein Holzhaus mit einem Holzschutzanstrich versehen werden. Dieser sollte mindestens alle drei Jahre erneuert werden, damit es nicht zu Schäden in Bezug auf die Stabilität kommt.
Massivhaus: Die Instandhaltungskosten beim Massivhaus sind deutlich geringer, da in der Regel robuste Materialien verwendet werden. Dennoch sollten regelmäßige Sichtkontrollen stattfinden, um den Gebäudezustand einschätzen zu können. Kleinere Mängel lassen sich so frühzeitig erkennen und beheben, damit es nicht zu größeren Schäden kommt, die eventuell einen teureren Sanierungsaufwand nach sich ziehen.
Langfristige Kosten
Holzhaus: Bei einem Holzhaus ist die Energieeffizienz garantiert. Von Natur aus hat Holz sehr gute wärmedämmende Eigenschaften, sodass gerade im Winter wenig Wärme nach außen gelangt. Dies macht sich bei den Heizkosten bemerkbar. Zusätzlich hat Holz eine geringe Leitfähigkeit, was bedeutet, dass die Innenwände auch bei extremen Außentemperaturen keine Kälte abstrahlen. Nachweislich sind die gefühlten Temperaturen in einem Holzhaus um 2 bis 3 Grad höher als bei einem Massivhaus, was wiederum bedeutet, dass Bewohner von Holzhäusern deutlich weniger heizen müssen. Des Weiteren ist Holz ein guter Feuchtigkeitsregulator. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit nimmt das Holz die überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Dies wirkt sich auf das Raumklima in den Holzhäusern aus, ohne dass zusätzlich Energie benötigt wird.
Massivhaus: Für das Massivhaus spricht grundsätzlich die Wärmespeicherung. Dazu müssen Baufamilien wissen, je höher die Dichte eines Baustoffs ist, desto mehr Wärme kann er speichern. Dies gilt insbesondere für Innenwände aus Kalksandstein oder aus Beton. Im Sommer heizt sich das Massivhaus nicht so schnell auf, denn Wärme kann nicht so leicht durch die Wände eindringen. Im Winter dagegen wird die Wärme im Haus besser gehalten, sodass die Räume nicht so schnell auskühlen. Des Weiteren ist das Massivhaus nicht nur besonders widerstandsfähig, sondern auch langlebig. Mit einer Lebensdauer von rund 100 Jahren bietet es mehreren Generationen ein Dach über dem Kopf. Bei einem eventuellen Verkauf des Massivhauses erzielen Hausbesitzer meist einen höheren Verkaufspreis, denn das Massivhaus ist auch bei Käufern sehr beliebt.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Holzhaus: Holzhäuser wirken sich positiv auf die CO2-Bilanz aus. Grund hierfür ist, dass bei Holzhäusern der Kohlenstoffspeicher aus dem Wald sich vergrößert, denn langfristig bindet 1 Kubikmeter verbautes Holz 1 Tonne an CO2. Zusätzlich kann Holz viele andere Baustoffe wie Beton, Stahl oder Ziegel ersetzen, die bei ihrer Herstellung sehr CO2-intensiv sind. Holz muss nicht unter hohem Energieverbrauch hergestellt werden, es wächst im Wald und benötigt nur Erde, Licht, Luft und Wasser. Aufgrund des Pariser Klimaschutzabkommens sind die Regierungen bemüht, dass der Heizenergiebedarf von Gebäuden durch erneuerbare Energien ersetzt wird. Sicherlich ist das nicht verkehrt. Doch dabei vergessen die Regierungen den hohen Energieverbrauch, der für die Herstellung von Beton, Stahl und Zement benötigt wird. Diese sogenannte „Graue Energie“ ist in der Regel so hoch wie der Heizenergiebedarf für viele Jahrzehnte. Dies liegt daran, dass für die Herstellung der erwähnten Baustoffe sehr hohe Temperaturen nötig sind, die wiederum sehr viel Energie verbrauchen. Für die CO2-Bilanz bedeutet dies, dass für einen Quadratmeter Außenwandaufbau aus Holz zwischen 45 und 88 kg weniger CO2-Emissionen anfallen, während ein Quadratmeter Außenwand aus Beton oder Ziegel zwischen 57 und 82 kg CO-Emissionen verursacht.
Massivhaus: Beton hat eine Wärmespeicherfähigkeit von 20 bis 50 kWh pro Kubikmeter. Allerdings erfordert die Herstellung von Zement als wesentlicher Bestandteil des Betons sehr hohe CO2-Emissionen. Des Weiteren werden für die Betonproduktion sehr große Mengen an Kies und Sand benötigt. Diese beiden Rohstoffe sind aktuell sehr knapp.
Vergleich der Energieeffizienz bei Holz- und Massivhäusern – Bei einem Holzhaus ist die Energieeffizienz oftmals besser als bei einem Massivhaus. Ausschlaggebend dafür ist allerdings die Dämmung. Des Weiteren muss Baufamilien bewusst sein, dass der Baustoff Holz schneller altert und eventuell früher ersetzt werden muss. Mit einem Holzhaus kann mühelos der Energiestandard eines KfW-Effizienzhaus 55 erreicht werden. Das Holzhaus benötigt sowohl beim Bau als auch bei der Nutzung nur sehr wenig Energie und wird durch das Gebäudeenergiegesetz zum Neubaustandard in Deutschland. Dies bedeutet, dass mit dem Bau eines Holzhauses schon heute klimaneutrales Bauen möglich ist. Vergleichen wir Holzhaus vs. Massivhaus, ist die Ökobilanz nahezu gleich. Über die Lebensdauer gesehen schneidet das Massivhaus bei der Umweltbelastung besser ab als bei der Herstellung. Deutlich wird dies beim Energiebedarf und bei den erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen. So gesehen gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Holzhäusern und Massivhäusern.
Wohnkomfort und Behaglichkeit
Holzhaus: Holzhäuser sind atmungsaktiv. Somit können Holzhäuser die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen selbst regulieren. Dies bedeutet, dass überschüssige Feuchtigkeit aufgenommen und bei Bedarf wieder abgegeben wird, was für ein angenehmes Raumklima sorgt und somit den Wohnkomfort erhöht. In Bezug auf die Energieeffizienz muss ein Holzhaus weniger beheizt werden, da es im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Kälte drinnen behält. Auch dies steigert den Wohnkomfort, denn die Bewohner leiden deutlich seltener an Atemwegserkrankungen durch zu trockene Raumluft. Neben Kohlenstoffdioxid nimmt Holz auch andere Umweltgifte auf und speichert sie. Dies ist gerade für Asthmatiker und Allergiker sehr wichtig. Des Weiteren hat Holz sehr gute Isoliereigenschaften, da ein massiver Stamm zehnmal besser dämmt als Betonsteine. Dies bedeutet, dass beim Bauen weniger Dämmmaterialien benötigt werden, was nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schont.
Massivhaus: Das Massivhaus verfügt über einen sehr guten Schallschutz, was sich positiv auf den Wohnkomfort auswirkt. Bei einem Haus in Massivbauweise kommt es nicht zum üblichen Knarren von Holz, denn Steine, Ziegel und Co. bleiben in ihrer Ursprungsform. Die Dämmung beim. Massivhaus richtet sich nach den verwendeten Materialien. So können zum Beispiel an der Außenfassade Schicht-Dämmplatten angebracht werden. Bei einem Fertighaus in Massivbauweise können sich Baufamilien auch für die vorgehängte Fassade aus schützendem Holz oder einem anderen Material entscheiden. Wichtig bei der Dämmung ist der U-Wert. Je kleiner dieser ist, desto besser sind die Wärmedämmung und der Wärmeschutz.
Schallschutz: Holzhaus vs. Massivhaus
Wenn es um den Schallschutz geht, ist dies keine Frage der verwendeten Baustoffe. Gerade bei der Holzbauweise haben Baufamilien immer noch große Bedenken. Vielfach kursiert die Meinung, dass Holzhäuser hellhöriger sind als ein Massivhaus, da Wände und Decken aus Holz besser schwingen und den Geräuschen eine stärkere Resonanz bieten. Doch die zahlreichen kleinen Luftpolster im Holz sorgen für eine gute Dämmung und bieten so einen hervorragenden Schallschutz. Die modernen Holzhäuser entsprechen in Bezug auf den Schallschutz dem Standard von Häusern in Massivbauweise, da ansonsten die Baugenehmigung von der Baubehörde verweigert werden kann. Dies bedeutet, dass der Unterschied zwischen einem hellhörigen und einem optimal gedämmten Haus nicht im Material, sondern in der Konstruktion besteht. Mit einer durchdachten Kombination aus mehreren Holzschichten und Dämmmaterial bekommt das Holzhaus eine gute Schalldämmung und kann es durch ein Steinhaus aufnehmen.
Durch verschiedene bauliche Maßnahmen lassen sich die Lärmemissionen mindern. Möglich ist dies durch Schallschutzwände, Schallschutzfenster, Dämmmaterialien sowie dem speziellen Wandaufbau und die dazugehörige Konstruktion.
Stabilität und Langlebigkeit
Holzhaus: Das Haus in Holzbauweise steht in Bezug auf die Lebensdauer und die Wertbeständigkeit dem Eigenheim aus Stein in nichts nach. Dies wurde mehrfach im Rahmen von wissenschaftlichen Studien bewiesen. Durch nachhaltige sowie qualitätsbewusste Bauweisen kann das Fertighaus aus Holz eine technische Lebensdauer von 100 und mehr Jahren erreichen. Baufamilien haben bei einem Holzhaus oft Angst vor Schädlingsbefall oder Schäden durch Feuchtigkeit. Neueste Umfragen des Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV) haben ergeben, dass bei den befragten 5.000 Hausbesitzern in den letzten Jahren kein Befall mit einem Holzschädling aufgetreten ist. Auch Schäden durch Feuchtigkeit waren Hausbesitzer nicht bekannt. Selbst eine kurzfristige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führt nicht zu dauerhaften Schäden wie Schimmel und dergleichen. Neben den verschiedenen bautechnischen Maßnahmen bietet ein guter Holzschutz eine gute Versicherung für das Holzhaus.
Massivhaus: Aufgrund der Bauweise hat das Massivhaus eine Lebensdauer von rund 100 bis 120 Jahren und kann somit im Schnitt zwei bis drei Generationen ein Dach über dem Kopf bieten. Des Weiteren sind Massivhäuser etwas beständiger gegen Witterungseinflüsse wie starke Stürme, Starkregen oder Überschwemmungen. Geht es um eine Entscheidung Holzhaus vs. Massivhaus sollten Baufamilien bedenken, dass ein Holzhaus einen deutlich höheren Wartungsaufwand erfordert als ein Massivhaus.
Bauzeit und Flexibilität
Holzhaus: Aufgrund der Vorfertigung der einzelnen Elemente bei Holzhäusern bzw. durch modulare Bauweisen verkürzt sich die Bauzeit für das Traumhaus deutlich. Dies hat zur Folge, dass die Kosten für ein Fertighaus in der Regel niedriger sind als für ein Haus, welches komplett aus Stein gebaut wird. Entscheiden sich Baufamilien für ein Architektenhaus in der Holzbauweise, verlängert dies nicht nur die Bauzeit, sondern auch die damit verbundenen Kosten. Wobei die Kosten für das Traumhaus von der Wahl des Architekten und der Wahl der verwendeten Materialien abhängig sind.
Massivhaus: Beim Bau eines Massivhauses müssen Baufamilien grundsätzlich mit einer längeren Bauzeit und damit verbundenen höheren Kosten rechnen. Grund hierfür sind die unterschiedlich langen Trocknungsprozesse in den verschiedenen Bauphasen bzw. ein Baustopp beim Hausbau in den Wintermonaten. Die Menschen können dadurch später in ein neues Haus einziehen und müssen eventuell doppelte Mietzahlungen leisten.
Langfristige Perspektive: Werterhalt und Zukunftsfähigkeit
Holzhaus: Gerade in den letzten 40 Jahren hat sich das Holzrahmenhaus stark weiterentwickelt. Die technische Lebensdauer wurde durch bautechnische Verbesserungen deutlich erhöht. Schon lange ist das Haus in Holzrahmenbauweise kein Billigbau mehr. Je nach Holzbausystem bzw. den spezifischen Anforderungen können die Kosten, über denen für den Massivbau liegen. In Hinblick auf Langlebigkeit, Dichtigkeit, Brandschutz, Schallschutz sowie Wärmeschutz und die architektonische Vielfalt müssen Eigentümer in Bezug auf die Wertentwicklung nicht mehr mit Abschlägen rechnen. Voraussetzung für den Werterhalt sind allerdings eine gute Instandhaltung sowie ein entsprechender Sanierungsaufwand. Viele Fertighausanbieter sind im Rahmen der Qualitätsüberwachung beim Holzbau freiwillig Mitglied in verschiedenen Güte- und Qualitätsgemeinschaften. Anhand von Zertifizierungen werden die Gütezeichen im Holzhausbau geregelt.
Massivhaus: Beim Bau eines Massivhauses wird nach wie vor die Stein-auf-Stein-Methode gewählt. Das Massivhaus ist bei den Neubauten immer noch weit verbreitet. Mit durchschnittlich 120 Jahren Lebensdauer ist es etwas beständiger als das Fertighaus, welches im Schnitt eine Lebensdauer von 90 Jahren hat. Bei einem eventuellen Verkauf können die Besitzer oftmals einen höheren Verkaufspreis als beim Fertighaus erzielen, denn das Steinhaus ist je nach Baustil immer noch sehr beliebt.
Fazit
Es spielt keine Rolle, ob es sich beim Hausbau um Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser handelt. Das Haus in Holzständerbauweise ist nach wie vor beliebt, denn die Vorteile überwiegen hierbei deutlich. Dies gilt nicht nur für die Kosten rund um den Hausbau, sondern auch für die Bauzeit sowie für die späteren Betriebskosten. Bei der Planung bietet das Haus aus Holz mehr Flexibilität, denn Anbauten oder Anpassungen sind in der Regel ohne größere Probleme möglich. Dies gilt insbesondere für den Innenbereich, denn hier lassen sich aufgrund der Holzständerbauweise Wände ohne großen Aufwand verändern. Des Weiteren lassen sich bei einem Holzständer ohne großen Aufwand innerhalb weniger Minuten neue Steckdosen oder Leitungen verlegen.
Wer an die globale Erwärmung denkt, der kommt beim Hausbau am Haus aus Holz nicht vorbei. Bei Holz handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der keine Energie zur Herstellung benötigt. Aufgrund des niedrigen Bedarfs an Energie rund um die Heizkosten bietet das Haus aus Holz ebenfalls Vorteile und verbessert dabei die CO2-Bilanz. Bei einem eventuellen Abriss des Hauses kann das Holz recycelt und wiederverwendet werden.